Therapie des Brustkrebses
Chemotherapie
Ergänzend zur Operation und Strahlentherapie werden eventuell im Körper verbliebene Tumorzellen durch Medikamente erreicht, was man auch als systemische Therapie bezeichnet. Die Chemotherapie soll einzelne Krebszellen im Körper vernichten und somit verhindern, dass diese Metastasen bilden können. Hierzu werden Zellgifte (Zytostatika) in Form von Infusionen dem Körper zugeführt, die die Zellen in einer bestimmten Phase ihrer Zellteilung angreifen und zerstören. Schnell wachsende Gewebe wie z.B. bösartige Tumore werden deshalb stärker geschädigt als Gewebe mit sich langsam teilenden Zellen.
Wie läuft eine Chemotherapie ab?
In den meisten Fällen ist eine ambulante Durchführung möglich. Falls diese Art der Therapie für Sie vorgesehen ist, wird für Sie ein Termin, zunächst für ein Informationsgespräch, bei dem zuständigen Spezialisten (Onkologen) oder in der behandelnden Klinik organisiert, der alles Weitere mit Ihnen besprechen wird. Die jeweiligen Abstände zwischen den Therapie-Zyklen betragen etwa 2-4 Wochen. Wie viele Zyklen Sie benötigen und welche Zytostatika Anwendung finden, wird genauestens mit Ihnen besprochen.
Welche unerwünschten Nebenwirkungen können auftreten?
- Haarverlust
Durch die Verabreichung der Zellen schädigenden Medikamente werden auch die Zellen der Haarwurzel angegriffenen, was zum Haarausfall führt. Nach Abschluss der Therapie wachsen diese innerhalb kurzer Zeit wieder nach. Im Therapieplanungsgespräch wird besprochen, inwieweit eine frühzeitige Anfertigung eines Haarersatzes (Perücke) sinnvoll ist. Die Kosten dafür werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Als Alternative zum künstlichen Haar können Sie auch auf eine Mütze oder Tuch zurückgreifen. Wichtig ist, dass Sie sich damit wohl fühlen.
- Veränderungen des Blutbildes
Besonders empfindlich reagiert das Blutbildende Knochenmark auf die Therapie. Deshalb kann ihre Auswirkung an der Zahl der weißen Blutkörperchen im Blut gemessen werden. Sinken sie auf ein Minimum ab, so ist die Behandlung zu unterbrechen. In diesem Falle ist das Immunsystem beeinträchtigt und es muss vor eventuellen Infektionen geschützt werden.
- Übelkeit und Brechreiz
Reizungen der Magenschleimhaut können Übelkeit und Erbrechen auslösen. Wirksame Hilfe ist in Form von Medikamenten möglich, die mittlerweile Bestandteil der Therapie sind.
- Hormonelle Veränderungen
Bei vielen Frauen setzt während der Behandlung die Menstruation aus und kann möglicherweise ganz ausbleiben, so dass typische Wechseljahrsbeschwerden frühzeitig auftreten können. Trotzdem sollte eine sichere Verhütung gewährleistet sein, damit der Eintritt einer Schwangerschaft während der Chemotherapie vermieden wird.
- Sensibilitätsstörungen
In Einzelfällen können auch Nerven in Armen und Beinen durch die Gabe von Zytostatika geschädigt werden. Diese Schädigungen äußern sich mit Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in Händen oder Füßen.
- Chronische Müdigkeit (= Fatigue)
Teilen Sie Ihren betreuenden Ärzten und Schwestern mit, wie Sie die Chemotherapie vertragen. Oft kann der Einsatz eines zusätzlichen Medikamentes oder einer Änderung der Dosis Ihre Lebensqualität verbessern.